Krauselocke Moni aus dem Thüringer Wald
Wer verbirgt sich hinter diesen tollen Krauselocken? Erfahrt mehr über Krauselocke Moni aus dem Thüringer Wald!
Wer bist du? Wie alt bist du?
Ich bin Moni (bzw. curlywurly) und bin in Deutschland geboren sowie aufgewachsen. Genau wie meine ganze Familie.
Inzwischen bin ich 37 Jahre alt. Neben einigen anderen Dingen schreibe ich ein öffentliches Haartagebuch im Langhaarnetzwerk (LHN), in dem jeder, wenn er mag, lesen kann. Ich schreibe meine Haarerfahrungen auf, meine Rezepte und dokumentiere mein Haarwachstum, da mein Ziel richtig lange Locken sind. Im LHN finde ich auch immer wieder nette Leute und viele wertvolle Haar-und Frisurentipps.
Warum möchtest du unbedingt lange Locken?
Weil ich schon als Kindergartenkind lange Haare wollte, mir jedoch ständig die Locken bubenkurz geschnitten wurden. Meine Mutter dachte: „Diese Haare kann man nicht lang wachsen lassen.“ Bis heute faszinieren mich lange Haare und der Gedanke, selbst welche haben zu können, hat mich nie losgelassen.
Was macht dir Spaß an deinem Haartagebuch?
Das schreiben an sich, die lieben und z. T. hilfreichen Kommentare der Leser, das spätere Zurückblättern und staunen: „Oh, sie sind doch ganz schön gewachsen. Hätte ich gar nicht gedacht.“ Ich sehe dann meine eigene Entwicklung auch in Bezug auf die Frisuren z. Bsp. Außerdem vergesse ich dadurch nichts und kann alles immer wieder nachlesen. Das ist sehr hilfreich, wenn man sich mitten in der Lernphase befindet. Und ganz nebenbei kann ich meinen kleinen Haarkomplex aufarbeiten. Besondere Freude bereitet es mir auch, wenn sich eine neue KrauseLocke dazugesellt. Ihr seid alle herzlich eingeladen, mal vorbeizuschauen.
Was oder wer ist deine Inspiration?
Vieles und Viele. Aber meine erste, größte und wichtigste Inspiration in Bezug auf das Haarthema ist Teri LaFlesh.
Wie kamst du dazu, dir die Haare natürlich wachsen zu lassen?
Als Kind beobachtete ich immer meine Mutter, von der ich die Locken geerbt hatte. Jede Woche hat sie ihre Haare mit ganz viel alkoholhaltigem Festiger straff auf Lockenwickler gespannt, um sie glatter zu bekommen. Den Rest der Woche ging es darum, die Haare vor Feuchtigkeit zu schützen. Ich beschloss schon ziemlich früh, dass diese Art der Haarbehandlung nichts für mich ist. Ich wollte versuchen mit dem glücklich zu werden, was mir Mutter Natur da auf den Kopf gezaubert hatte.
Was magst du an deinen Haaren?
Zur Zeit mag ich besonders, dass sie eeeendlich in die Länge zu wachsen beginnen. Nicht mehr in die Breite!
Auf der anderen Seite gefällt es mir schon auch, dass ich keine Probleme mit fehlendem Volumen habe. Aber dass allertollste ist, dass ich mein Volumen inzwischen gut kontrollieren kann. Das war früher nicht so. Ich hatte immer das Gefühl, da ist was auf meinem Kopf explodiert. Ich bin nun die Bestimmerin. Nicht mehr mein Haar!!! Oder auch dass ich keine Angst vor fettigen, strähnigen Haaren haben muss, finde ich klasse. Mein Vater hat ja aalglatte Haare. Da konnte ich immer beobachten, dass er schon Stunden später nach der Haarwäsche wieder fettige Haare bekam. Das kam mir echt doof und stressig vor. Die gute Haltbarkeit der Frisuren in krausen Haaren, finde ich ebenfalls sehr praktisch. Bei glatten Haaren flutscht sehr gerne alles auseinander.
Was ist deine Haarroutine und welches sind deine Lieblingsprodukte?
Ich pflege hauptsächlich mit der tightly curly Methode von Teri. Natürlich probierte/probiere ich auch immer mal andere Methoden. Aber bisher konnte ich nur immer wieder feststellen, dass Teri’s Methode für meine Haare das Beste ist. Außerdem pflege ich viel mit Olivenöl. Ich mache damit Oilrinsing, Prewashkuren als Hot Oil Treatment oder gebe ganz viel vom Öl in eine gekaufte Haarkur. Auch Kokosöl finde ich toll. Manchmal lasse ich die Haare in einer französischen Kordel trocknen. Am nächsten Tag habe ich nach dem Öffnen schöne große Locken. Meine Lieblings-Leave In Produkte sind zur Zeit die Balea Glatt & Glanz Spülung, Nature’s Gate henna shine enhancing und Giovanni direct Leave In. Ich benutze allerdings auch immer etwas Öl oder meine „fluffy Sheabuttercreme“ von Naptural85 als Leave In. Die Sachen gebe ich nach der LOC-Methode ins tropfnasse Haar. Ich verzichte außerdem komplett auf Shampoo. Ich spüle die Kopfhaut mit Tee oder mische mir ein Eishampoo. Dieses besteht aus einem Ei, Agavendicksirup und Zitronensaft. Allgemein gilt für mich in Bezug auf Shampoo „Weniger ist mehr“. In Bezug auf Pflege heißt es jedoch „Viel hilft viel.“
Was ist im Moment dein Lieblingsstyle?
Offen oder lockere Hochstecksachen, bei denen die Locken noch frei und sichtbar sein dürfen. Das mag auch meine Kopfhaut lieber als straffe Frisuren. Twistfrisuren sind als Protectivstyle für mich auch sehr wichtig. Aber nur einfache Sachen.
Hast du Kinder?
Ja, ich habe 2 Jungs. In meinem Tagebuch nenne ich sie curlyburli1 und curlyburli2. Beide haben noch lockigere Haare als ich, obwohl ihr Vater glatte Haare hat. Mein Jüngster hat sogar so krasse Minikringel und extrem dickes Haar, dass ich bei ihm ständig Protectivstyles machen muss. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich verstanden hatte, dass seine Haare eine andere Pflege brauchen als meine Locken. Das war der Punkt, an dem ich mich noch intensiver mit richtiger Afropflege auseinanderzusetzen begann. Vielen Dank an dieser Stelle an Ani vom Aniversum und Laxmi von luckycurls.
Wie fühlst du dich als hellhäutige KrauseLocke?
Ich bin eine Deutsche, fühle und denke deutsch. Aber ich fühle mich auch sehr mit der BlackHairCommunity verbunden. Denn hier finde ich Leute, mit ähnlichem Haartyp und zum ersten Mal im Leben wirklich wertvollen Tipps für meine Haare.
Ich habe teilweise ähnliche Erfahrungen wie Afrodeutsche gemacht und fühle deshalb ähnlich. Das Wort Neger kenne auch ich in Bezug auf meine Familie und mich. Teilweise scheint die Hautfarbe und Herkunft wegen der Krause gar nicht wahrgenommen zu werden. Ich hatte sogar mal ein seltsames Gespräch mit einer Frau, die meinte, mein Sohn wäre gar nicht weiß und ich bräuchte mir wegen Sonnenbrand keine Sorgen zu machen. Dabei ist er total blass und sonnenempfindlich.
Die Bachelorarbeit von KrauseLocke Lisa fand ich z. Bsp. sehr ansprechend, weil ich mich in dem Text wieder finden konnte.
Ich hoffe, ich darf für ein kleines Beispiel aus ihrer Arbeit zitieren: „Innere Zerrissenheit, Selbstzweifel und das Gefühl des „nirgendwo hinzugehörens“, können hierbei die Folgen sein.“
Was möchtest du den Krauselocken sonst noch mitteilen?
Be yourself!
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Hey,
Danke!:)
Ich lasse mal einen Link zu dieser Frisur hier. -> http://frisuranleitungen.de/Frisuranleitungen/Frisuranleitungen_Anleitungen/frzKordel.html Da ist das gut beschrieben. Ist nur der deutsche Name, den warscheinlich niemand kennt. In Englisch heißt das wohl "French Rope Braid". Oder man könnte auch großer Flattwist sagen.
Das Zopfende wickle ich oft noch zu einem Dutt auf. Dann stört mich nichts beim Arbeiten. Wenn ich den Zopf am nächsten Morgen öffne, sind die Haare noch feucht und das ist auch gut so. Dann wird das Ergebnis bei mir am schönsten.
LG!
Toller Bericht und superschöne Löckchen 🙂
Aber was ist die "französische Kordel", bzw. wie funktioniert diese Methode?
Hi!
Habe mir mal die Fotos von den Haaren deiner Söhne angeschaut und ich bin echt fasziniert. Deine Söhne haben wirklich noch eine stärkere Krause als du.
Ganz ehrlich, wenn ich du wäre, würde es mir total in den Fingern jucken, mal eine dieser Genanalysen zu machen, bei denen ermittelt wird, wo die Vorfahren herkamen.
Ich selbst komme z.B. aus der Nähe von Trier, wo früher die Römer gelebt haben. Neben Italienern und anderen Europäern bestand das römische Volk ja auch aus Menschen (nord)afrikanischen Ursprungs. Viele Menschen in unserer Gegend sehen dementsprechend sehr "mediterran" aus.
Wie auch immer, ich finde deine Haare klasse 🙂
Hey,
ich danke dir. Ich kann es selber immer kaum fassen, dass meine Söhne solche Haare haben.
In den Fingern würde es mich schon jucken. Das klingt ja hochinteressant. Aber ist so eine Analyse nicht sehr teuer? Mein Mann müsste sich dann wohl auch testen lassen. Außerdem würde ich hoffen, dass dann nicht das rauskommt, was mir meine Nachbarin vorschlug: "Das ist bestimmt eine Genmutaion!" lol
Ein schöner Beitrag! 🙂
Liebe Grüße Shanty von http://tearsyourmemory.blogspot.de/